Großer politischer Konsens zur Stärkung der Apotheke vor Ort
Nach der gesundheitspolitischen Diskussionsrunde beim diesjährigen DAV-Wirtschaftsforum ist klar: Die neue Regierungskoalition will die Apotheken wirtschaftlich stärken und den Apothekerinnen und Apothekern mehr Versorgungskompetenzen an die Hand geben. Dr. Christos Pantazis (SPD), Simone Borchardt (CDU) und Ates Gürpinar (Linke) nahmen an der Diskussion am heutigen Donnerstag (15. Mai 2025) in Berlin teil. Als Gastgeber war DAV-Vorsitzender Dr. Hans-Peter Hubmann ebenfalls auf dem Podium dabei. Moderiert wurde die Diskussion von Alexander Müller, Chefredakteur der Pharmazeutischen Zeitung.
Einen großen Raum in der Diskussion nahem der Koalitionsvertrag von Union und SPD ein, der eine Erhöhung des Apothekenfixums auf 9,50 Euro vorsieht. Dr. Christos Pantazis machte klar: "Wenn die Zahl drinsteht, dann gilt die!" Er habe die klare Erwartungshaltung, dass die Punkte im Koalitionsvertrag abgearbeitet werden.
Simone Borchardt, die kürzlich zur gesundheitspolitischen Sprecherin der Unionsfraktion ernannt wurde, meinte: "Die Apotheken waren uns ein wirkliches Anliegen". Die 9,50 Euro seien fix und das Honorar müsse einer Dynamisierung unterliegen. "Ohne Gesundheit funktioniert gar nichts", so die CDU-Politikerin. Deswegen werde man versuchen, dem Thema in der Koalitionsarbeit mehr Bedeutung zu geben.
Der SPD-Politiker Pantazis kündigte zudem an, dass die Koalition den Vorschlag des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) für die Umstrukturierung des Apothekenhonorars prüfen werde. "Für die Stärkung kleiner Apotheken haben wir uns durch den Satz im Koalitionsvertrag ausreichend Handlungsspielraum verschafft."
Ates Gürpinar mahnte: "Der Koalitionsvertrag steht unter Finanzierungsvorbehalt. Der Streit ist vorprogrammiert." Man müsse realisieren, dass der Gesundheitsbereich nicht der relevanteste Teil im Koalitionsvertrag sei. In Richtung der Apothekerschaft sagte der Linke-Politiker: "Ich hoffe, dass Sie den Druck aufrechterhalten, damit die Sachen durchgesetzt werden, wegen der Finanzierungsvorbehalte der Bundesregierung."
Dr. Hans-Peter Hubmann appellierte an die Regierungskoalition schnell zu handeln: "Wir haben über 12 Jahre auf eine Anhebung gewartet. Es muss stetig weitergehen, weil die Kosten stetig wachsen." Die 9,50 Euro seien ganz klar über die Arzneimittelpreisverordnung per Ministerverordnung umzusetzen, so der DAV-Chef. "Da hoffen wir sehr drauf, dass es schnell passiert, damit Apotheken eine wirtschaftliche Stärkung erfahren", sagte Hubmann. Die gesamte Diskussion kann hier angeschaut werden.