Sozialverband besorgt wegen sinkender Apothekenzahl

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) zeigt sich besorgt wegen des starken Rückgangs der Apothekenzahl. Gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) hat die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier auf die Bedeutung der Apotheken hingewiesen. ABDA-Präsident Thomas Preis sieht die Politik in der Pflicht, die Apotheken schnell zu stabilisieren.

Gegenüber der NOZ sagte Engelmeier: „Wenn Apotheken schließen, bedeutet das für viele Menschen: längere Wege, weniger Beratung und im Zweifel auch ein Gesundheitsrisiko. Gerade für ältere, chronisch kranke oder mobilitätseingeschränkte Menschen ist eine wohnortnahe Versorgung unverzichtbar. Schließungen im ländlichen Raum sind besonders einschneidend, ob für Arzneimittelversorgung oder als weitere Anlaufstelle bei gesundheitlichen Fragen. Dieser Negativentwicklung müssen alle Akteure eng abgestimmt im Sinne der Betroffenen entgegensteuern.“

ABDA-Präsident Thomas Preis bezeichnet den Rückgang der Apothekenzahl in einer Reaktion auf das SoVD-Statement als „dramatisch“. Preis wörtlich: „Allein in den vergangenen zehn Jahren haben wir fast 20 Prozent der Apotheken verloren. Dass der Sozialverband Deutschland mit seinen rund 600.000 Mitgliedern um die Versorgung aller Menschen in Deutschland besorgt ist, ist in jeder Hinsicht nachzuvollziehen. Die Apotheken sind schlichtweg unverzichtbar in der Gesundheits- und Arzneimittelversorgung der Menschen in unserem Land. Dienstleistungen wie Nacht- und Notdienste, unmittelbare Botendienste oder die Versorgung von ganzen Pflegeheimen sind unverzichtbare Gemeinwohlaufgaben, die nur Apotheken vor Ort sicher gewährleisten können. Insofern ist es völlig richtig, wenn der Sozialverband die Politik nun dazu aufruft, die Apotheken zu stärken. Auch wir, die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände – appellieren aktuell mit sehr großer Intensität an die Politik, die Apotheken nach über einem Jahrzehnt chronischer Unterfinanzierung Apotheken endlich wirtschaftlich zu stabilisieren, um dem Apothekensterben endlich etwas entgegenzusetzen. Die Apotheken in Deutschland sind zusätzlich bereit, angesichts des demografischen Wandels, in der Gesundheits- und Arzneimittelversorgung noch mehr Verantwortung und Aufgaben zu übernehmen um Bürgerinnen und Bürger noch umfassender und schneller zu versorgen – dazu müssen sie aber erst einmal wirtschaftlich abgesichert werden.“