Sächsische Zeitung: Dittrich über E-Rezept und Honorare

DAV-Vorstandsmitglied Thomas Dittrich spricht gegenüber der "Sächsischen Zeitung" (5. Juli 2025) über das Apothekensterben, das E-Rezept und faire Apothekenhonorare. In Sachsen habe es im März dieses Jahres noch 875 Apotheken gegeben, berichtet er. Seit 2011 sei die Anzahl der Apotheken im Freistaat damit um 13 Prozent gesunken. Dittrich ist zudem Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbandes (SAV).

Hintergrund sei die schwierige wirtschaftliche Lage vieler Apotheken, und der Online-Handel mit Medikamenten sei eine große Konkurrenz. "Medikamente auf E-Rezept können jetzt viel schneller versandt werden. Die Werbung mit Günther Jauch suggeriert, dass so etwas nur mit Versandapotheken funktioniert. Das ist aber nicht so, das geht natürlich auch mit einer Vor-Ort-Apotheke", sagt Dittrich und erklärt, dass man auch bei der klassischen Apotheke ein E-Rezept einlösen kann, ohne vor Ort zu sein, und die Medikamente dann geliefert bekommt. "Wir liefern zum Beispiel dreimal am Tag an die Patienten aus, was vor allem viele Ältere nutzen“, so Dittrich. Zudem sei die Apotheke meist der erste Anlaufpunkt bei Beschwerden und habe auch eine soziale Verpflichtung.

Um das Aussterben der Apotheken zu stoppen, wünscht sich Dittrich eine Honoraranpassung. Die Kosten in den Apotheken seien in den vergangenen zehn Jahren um rund 60 Prozent angestiegen, die Inflation im selben Zeitraum um rund 30 Prozent, heißt es in dem Artikel. Allein die Personalkosten seien in dieser Zeit um rund 80 Prozent gestiegen. "Trotzdem hat die Politik das Apothekenhonorar seit 2013 kein einziges Mal erhöht und zwischenzeitlich sogar abgesenkt. Das können viele Apotheken wirtschaftlich nicht mehr verkraften", so das DAV-Vorstandsmitglied. Dittrich wünscht sich außerdem einen Bürokratieabbau.