PZ 36/12 Information: Rote-Hand-Brief zu Xgeva® (Denosumab): Schwere symptomatische Hypokalzämie mit Todesfällen

InformationRote-Hand-Brief zu Xgeva® (Denosumab): Schwere symptomatische Hypokalzämie mit Todesfällen AMK / In Abstimmung mit der EMA und dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) informiert die Firma Amgen GmbH in einem Rote-Hand-Brief über schwere symptomatische Hypokalzämie einschließlich Fälle mit tödlichem Ausgang bei Patienten, die mit Xgeva® Injektionslösung (Denosumab) behandelt wurden.

Das Präparat Xgeva® 120 mg Injektionslösung ist zugelassen zur subkutanen Anwendung für die Prävention von skelettbezogenen Komplikationen (pathologische Fraktur, Bestrahlung des Knochens, Rückenmarkkompression oder operative Eingriffe am Knochen) bei Erwachsenen mit Knochenmetastasen aufgrund solider Tumoren.

Es war bisher bekannt und in den Produktinformationen aufgeführt, dass mit der Denosumab-Behandlung das Risiko einer schweren Hypokalzämie assoziiert ist. Nach der Markteinführung wurden Berichte schwerer Fälle von Hypokalzämie mit tödlichem Ausgang bekannt. Eine Hypokalzämie kann zu jedem Zeitpunkt während der Therapie mit Denosumab auftreten. Am häufigsten tritt sie während der ersten 6 Behandlungsmonate auf. Die Anzeichen und Symptome umfassen in diesen Fällen unter anderem eine Veränderung des mentalen Status, Tetanie (Pfötchenstellung), Krampfanfälle sowie Verlängerung des frequenzkorrigierten QT-Intervalls. Die Firma Amgen empfiehlt folgende Maßnahmen zur Minimierung des Risikos: • Eine bereits bestehende Hypokalzämie muss vor Beginn der Therapie korrigiert werden.
• Ergänzend müssen alle Patienten Kalzium und Vitamin D erhalten, außer bei bestehender Hyperkalzämie.
• Sollte eine Hypokalzämie auftreten, ist möglicherweise eine zusätzliche Kalziumgabe erforderlich.
• Bei Patienten mit einer schweren Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) oder bei dialysepflichtigen Patienten besteht ein höheres Risiko, eine Hypokalzämie zu entwickeln. Bei diesen Patienten wird eine Überwachung der Kalziumspiegel empfohlen.

Die Produktinformation von Xgeva® 120 mg Injektionslösung wird um diese sicherheitsrelevanten Informationen und Warnhinweise ergänzt.

Apotheken sollen alle Verdachtsfälle unerwünschter Arzneimittelwirkungen in Zusammenhang mit der Anwendung von Xgeva® per Berichtsbogen an die Geschäftsstelle der AMK (www.arzneimittelkommission.de) melden. Die AMK leitet alle Verdachtsfälle unerwünschter Arzneimittelwirkungen an die zuständige Bundesoberbehörde weiter, in diesem Fall an das PEI. Eine direkte Meldung von Verdachtsfällen unerwünschter Arzneimittelwirkungen an das Paul-Ehrlich-Institut (Tel.: 06103 77 1011, Fax: 06103 77 1263) oder elektronisch über das Internet an Pharmakovigilanz1(at)pei.de und auch an die Firma Amgen GmbH, Abteilung für Arzneimittelsicherheit, Hanauer Straße 1, 80922 München (Fax: 0800 26436 51, Telefon: 0800 26436 58, E-Mail: eudemedicalsafety(at)amgen.com) ist möglich. Weitere Fragen können unter obiger Adresse an die Abteilung für Medizinische Information der Firma Amgen GmbH oder telefonisch an 0800 26436 44 gerichtet werden. / Quellen:
Rote-Hand-Brief Xgeva® (Denosumab) der Firma Amgen GmbH vom 3. September 2012
Fachinformation Xgeva® (Denosumab) der Firma Amgen GmbH, Stand August 2012