Frankreich: Apotheker dürfen impfen

Als Teil der französischen Gesundheitsstrategie 2018-2022 soll ab 2019 die Grippeimpfung in Apotheken im ganzen Land möglich sein. Der Beschluss folgt auf eine positiv evaluierte Pilotphase in den Regionen Auvergne-Rhône-Alpes und Nouvelle-Aquitaine während der Grippesaison 2017-2018. Die für die Testphase erwarteten 35.000 Impfungen wurden mit der Impfung von 150.000 Patienten klar übertroffen. Das ursprüngliche Budget von 250.000 Euro musste daher auf 800.000 Euro erhöht werden, um den beteiligten Apotheken auch weiterhin eine Impfgebühr von fünf Euro pro Patient zahlen zu können. Einem möglichen Ausstieg von Apotheken aus der Pilotphase sollte damit vorgebeugt werden. Um die Impfungen durchführen zu dürfen, mussten Apothekerinnen und Apotheker eine gesonderte Schulung absolvieren. Eine mit der Pilotphase einhergehende Studie zeigte eine hohe Zufriedenheit sowohl bei den mehr als 3.000 beteiligten Apotheken, als auch bei den Patientinnen und Patienten. Ärzte kritisieren, dass Patienten von Seiten der Apotheken nicht ausreichend über die Impfungen informiert worden seien. Dessen ungeachtet soll die landesweite Ausweitung der Grippeimpfung durch Apotheken ab 2019 umgesetzt werden. Entgegen der Forderung der Arzneimittelhersteller, das Impfen aller Erwachsenen durch Apotheken zu erlauben, beschränkt sich die Erlaubnis zunächst auf Menschen mit besonderer Empfehlung, beispielsweise über 65-Jährige. Grippeimpfungen bei Schwangeren und Menschen, die sich zum ersten Mal gegen Grippe impfen lassen möchten, dürfen Apotheker auch weiterhin nicht vornehmen. (Christine Herber)