Corona-Krise: FIP an deutschen Erfahrungen interessiert

In einem Newsletter des Weltapothekerverbandes FIP berichtet BAK-Vorstandsmitglied Dr. Hannes Müller zusammen mit dem Apotheker Steffen J. Schmidt darüber, wie die deutschen Apotheken mit der Corona-Krise umgehen. Man habe mit viel Eigeninitiative gehandelt, heißt es. Man habe schnell damit begonnen, die Patienten durch Plexiglasscheiben zu beraten und Desinfektionsspender am Eingang der Apotheke aufzustellen. In den ersten Wochen der Pandemie habe es einen ungewöhnlichen Ansturm von Kunden in den Apotheken geben, wodurch die Verteilung an erster Stelle und die pharmazeutische Beratung an zweiter Stelle stand. Beide Autoren weisen auch auf die Fake News hin, die im Umlauf waren. Die Patienten hätten aufgrund gefälschter Nachrichten und wissenschaftlicher Hypothesen, die in der Laienpresse veröffentlicht wurden, einen erhöhten Informationsbedarf gehabt. Kontinuierlich seien weitere Herausforderungen hinzugekommen, wie die plötzliche Notwendigkeit, Desinfektionsmittel für Ärzte und Patienten herzustellen, die Festlegung von Arbeitsschutzmaßnahmen, wie die Arbeit in festen Teams, die Verlängerung der Öffnungszeiten oder die Verteilung kaum verfügbarer Mund-Nasen-Masken. Das Fazit von Dr. Hannes Müller und Steffen J. Schmidt fällt trotzdem positiv aus: „Ja, man kann sagen, dass deutsche Apotheker sehr viel persönliches Engagement für die Aufrechterhaltung der Arzneimittelversorgung gezeigt haben.“ Es sei daher jetzt wichtig, selbstbewusst gegenüber Politikern zu handeln und das Fachwissen auch nach Corona stärker in die Patientenversorgung einzubringen, so die beiden Apotheker. In dem "Zoom"-Newsletter des Weltapothekerverbandes kommen auch Apotheker und Apothekerinnen aus anderen Ländern zu Wort. Eindrucksvoll ist der Bericht einer italienischen Kollegin aus Rom. Die Apotheken seien in Hochzeiten der Corona-Pandemie "an vorderster Front" tätig gewesen. Unter den Toten und Infizierten seien auch Apotheker gewesen. "Was uns jedoch Mut macht, ist genau das Vertrauen, das die Patienten in die Zahl der Apotheker setzen", schreibt die Apothekerin. "In der Apotheke, in der ich zum Beispiel arbeite, zeigten die Patienten ihre bewegende Dankbarkeit, nicht nur indem sie uns lobten, sondern auch mit Geschenken wie Pralinen oder einem einfachen Kaffee, einer kleinen großen Geste, die unsere Herzen erfüllte."