BILD: ABDA-Präsident warnt vor Medikamenten-Mangel

ABDA-Präsident Thomas Preis sieht die Versorgung mit einigen Arzneimitteln mit Blick auf die kommende Erkältungssaison in Gefahr. "Auch in diesen Winter gehen wir sehr schlecht vorbereitet. Das Thema Lieferengpässe bei Arzneimitteln ist ein Dauerthema geworden in den Apotheken", sagte Preis der "Bild am Sonntag (BamS)" (14. September 2025). Leidtragende seien in erster Linie die Patientinnen und Patienten.

Aktuell seien mehr als 500 Medikamente offiziell als schwer verfügbar gemeldet, bei einigen liege sogar ein Versorgungsmangel vor. Dazu gehörten Antibiotika-Säfte für Kinder und ein Asthma-Mittel. Anders als in den vergangenen Jahren sei die Versorgung mit Fieber-, Erkältungsmitteln und Hustensäften aber sichergestellt.

Preis erklärte, Grund für die Engpässe sei die Abhängigkeit von Produktionsstätten außerhalb Europas. "Deutschland war früher die Apotheke der Welt, jetzt steht die Apotheke der Welt in China oder Indien. Und wenn dort Werke Produktionsprobleme haben, dann schlägt sich das sofort in der Versorgung in Europa und in Deutschland nieder."

Angesprochen auf den Versandhandel mit Arzneimitteln durch Anbieter aus dem Ausland sagte Preis, dass das System der öffentlichen Apotheken in Deutschland geschützt werden müsse. "Sie gehören zur Daseinsvorsorge. Das brauchen die Menschen wie Gas, Wasser, Strom." In keinem anderen Bereich in Deutschland werde dem Staat so auf "der Nase herumgetanzt", wie im Bereich des Versandhandels mit Arzneimitteln. 

Die Aussagen des ABDA-Präsidenten wurden von anderen Medien aufgegriffen. So berichtete die Nachrichtenagentur dpa unter der Überschrift "Apothekerverband warnt vor Arzneimittel-Engpässen" (14. September 2025) über das Interview. Auch "tagesschau.de", "SPIEGEL", "Deutsche Welle", der "Stern" oder der "MDR" nahmen Bezug auf das Gespräch mit der "BamS".