Bei Hautinfektionen in der Apotheke beraten lassen

Fortbildungskongress pharmacon

Infektionen der Haut durch Bakterien, Pilze oder andere Erreger sollten ernst genommen werden. Gleichzeitig müssen viele Patientinnen und Patienten oft monatelang auf einen Termin in einer dermatologischen Praxis warten. „Apotheker und Apothekerinnen können einen wichtigen Beitrag leisten bei der Einordnung der Symptome, der Therapie, der Prävention, der Patientensteuerung und dem Selbstmanagement von Hautinfektionen. Sie sind oft erste Ansprechpersonen von betroffenen Patientinnen und Patienten“, sagte Professorin Julia Welzel beim pharmacon, dem Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer. Sie ist Dermatologin und Direktorin der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Universitätsklinikum Augsburg.

Infektionen der Haut können schwerwiegende Erkrankungen sein. Warnsignale dafür sind unter anderem ein akuter Beginn, Fieber oder starke Schmerzen. Dann sollte die ärztliche Behandlung möglichst schnell beginnen.

Welzel: „Einige Hauterkrankungen wie zum Beispiel Fußpilz, Lippenherpes oder Warzen können gut in der Selbstmedikation mit rezeptfreien Arzneimitteln behandelt werden. Hier ist die kompetente Beratung durch die Apothekerin oder den Apotheker wichtig.“ Aber auch diese Krankheiten sollte man ernst nehmen. Denn zum Beispiel kann sich ein unbehandelter Fußpilz auf andere Hautpartien wie die Unterschenkel ausbreiten. Dort würde die Schutzfunktion der Haut stören, schwerwiegende bakterielle Infektionen wie zum Beispiel ein Erysipel (umgangssprachlich Wundrose) könnten entstehen. Ein Erysipel wiederum ist ein Notfall, da die Gefahr einer lebensbedrohenden Blutvergiftung besteht.

Die gesunde Haut ist besiedelt von zahlreichen Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten, die das physiologische Mikrobiom darstellen. Störungen der Hautschutzfunktionen können zu einer Überwucherung der gesunden Hautflora durch krankheitserregende Keime und letztlich zu Infektionen führen. Schützend für die Hautflora ist unter anderem die Verwendung von Wasch- und Pflegeprodukten mit einem leicht sauren pH-Wert.

Professorin Julia Welzel


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