"Apotheken gehören in jedes Veedel"

Auf dem Frühjahrsempfang des Apothekerverbandes Köln (3.5.) versammelten sich hochkarätige Gäste aus dem Gesundheitswesen. In seinem Grußwort betonte der Bürgermeister der Stadt Köln, Dr. Ralph Elster, die Schlüsselstellung und große Bedeutung der Apotheken vor Ort in jedem Stadtviertel (in Köln "Veedel“ genannt) als unverzichtbare persönliche Anlaufstelle für die Menschen in der Arzneimittelversorgung und persönlichen Gesundheitsberatung.

Im Zuge dessen mahnte er dringenden politischen Handlungsbedarf bei der Apothekenstärkung an. Elster ordnete die aktuelle Situation der Apotheken vor Ort angesichts des dramatischen Fachkräftemangels und der tagtäglichen Schwierigkeiten bei der Bewältigung eklatanter Lieferengpässe bei Arzneimitteln als stark verbesserungswürdig ein. Diese gravierenden Probleme führten sogar dazu, dass manchen Apotheken der Regelbetrieb schwerer falle und es schwierig sei, Mindestöffnungszeiten aufrechtzuerhalten, so Elster. Daher mahnte er dringenden politischen Handlungsbedarf an: "Ich hoffe sehr, dass die Gesundheitspolitik rasche Verbesserungen bei den Apotheken in die Wege leitet!“

Thomas Preis, Vorsitzender der Apothekerverbände Köln und Nordrhein, forderte die Bundesregierung in seinem gesundheitspolitischen Statement erneut zum Handeln auf. Dabei verwies er auch auf die aktuelle Beschlussempfehlung der Gesundheitsexpertinnen und -experten aus den Bundesländern im Gesundheitsausschuss des Bundesrates anlässlich der ersten Beratung des Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetzes (ALBVVG) im Bundesrat am 12. Mai. Darin, so Preis, würden zentrale Forderungen der Apothekerschaft aufgenommen mit dem Ziel, die qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung durch Apotheken aufrechtzuerhalten. Unter anderem rufe der Bundesrat die Bundesregierung dazu auf, die Vergütung der Apotheken vor dem Hintergrund gestiegener Kosten und der gestiegenen Inflation anzupassen. Zudem werde auch dazu geraten, bürokratische Verfahren, wie etwa die sogenannte Präqualifizierung bei Hilfsmitteln, abzuschaffen. Ebenso sollen Nullretaxationen, bei denen die Krankenkassen den Apotheken die Vergütung streichen, zukünftig nicht mehr machbar sein dürfen.