Tag der Apotheke: Medien und Politik haben Apotheken im Blick
Medien und Politik haben den Tag der Apotheke am 7. Juni zum Anlass genommen, um auf die Leistungen der Apotheken vor Ort aufmerksam zu machen. Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) schlägt eine Neuverteilung von Aufgaben zwischen Apotheken und Arztpraxen vor. "Das aktuelle Honorarsystem bedingt, dass Patienten in die Praxis gebeten werden, auch wenn das nicht notwendig wäre", sagte der CDU-Politiker der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (10. Juni 2025).
Die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) hat sich anlässlich des Tages der Apotheke für einen bundesweiten "Apotheken-Gipfel" ausgesprochen. Es bestehe dringender Reform-Bedarf, sagte Gerlach laut Mitteilung ihres Ministeriums (6. Juni 2025). Über diesen Vorschlag berichtete unter anderem die "Katholische Nachrichten-Agentur".
In Sachsen ist die Zahl der öffentlichen Apotheken in den letzten zehn Jahren deutlich gesunken. Ende 2024 waren es 876 - und damit 115 weniger als zehn Jahre zuvor, wie das Statistische Landesamt in Kamenz am 6. Juni 2025 mitteilte. Im Jahr 2014 lag die Zahl noch bei 991. Die Meldung lief im Landesdienst Sachsen der Nachrichtenagentur dpa (6. Juni 2025) über den Ticker und wurde so auch von anderen Medien im Freistaat aufgegriffen. Aber auch von überregionalen Medien wie "T-Online".
Auch die "BILD" (4. Juni 2025) berichtete über die Apothekenzahl und titelt: "Jede fünfte Apotheke dicht". Aktuell gebe es noch 16.908 Apotheken, 2008 waren es rund 4.500 mehr. Seit 2013 würden die Apotheken für jedes auf Rezept ausgegebene Medikament 8,35 Euro bekommen. Im Koalitionsvertrag seien mindestens 9,50 Euro vorgesehen, in unterversorgten ländlichen Gebieten 11 Euro. "Das muss kurzfristig umgesetzt werden", wird ABDA-Präsident Thomas Preis zitiert. "Die Zeit drängt." Das findet auch Mathias Arnold vom Landesapothekerverband Sachsen-Anhalt: "Wir brauchen die Soforthilfe dringend, um zumindest eine Stabilisierung zu erreichen."
Zum Tag der Apotheke rückten die Bayerische Landesapothekerkammer (BLAK) und der Bayerische Apothekerverband (BAV) die vielfältigen pharmazeutischen Leistungen der Apotheken mit einer Pressemitteilung in den Fokus, wie die "Bayerische Rundschau" (7. Juni 2025) berichtet. Franziska Scharpf, Präsidentin der BLAK, wird mit den Worten zitiert: "Die Apotheken in Bayern genießen eine besonders hohe Anerkennung in unserer Gesellschaft. Über ihre zentralen Aufgaben hinaus - die Arzneimittelversorgung mit und ohne Rezept sowie die Arzneimittelberatung - bieten Apotheken maßgeschneiderte weitere Gesundheitsangebote für die Patientinnen und Patienten." Diese Einschätzung teilt Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des BAV: "Viele Apothekenteams in Bayern bieten neue Pharmazeutische Dienstleistungen wie etwa Medikationsberatungen oder Blutdruckkontrollen an, laden zu Grippeschutzimpfungen ein oder liefern Medikamente bis an die Haustür von nicht mobilen Patientinnen und Patienten aus". Auch die Apothekerkammer Baden-Württemberg, die Apothekerkammer Schleswig-Holstein und die Apothekerkammer Berlin veröffentlichen Pressemitteilungen zum Tag der Apotheke.
Die "Fränkische Landeszeitung" (7. Juni 2025) berichtete über die ABDA-Pressemitteilung mit dem Titel "Tag der Apotheke: Apotheken können so viel (mehr)!" vom 4. Juni 2025. "Die Apothekenlandschaft ist bunt und vielfältig", so die Worte von ABDA-Präsident Thomas Preis. "Die ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung ist das Pflichtprogramm, doch die Apotheken können und wollen viel mehr leisten. Diese Kür wird von Millionen Menschen genutzt und geschätzt", so Preis.
"Vertrauen in die Profis", heißt es in der Überschrift der "Märkische Oderzeitung" (7. Juni 2025) zum Tag der Apotheke. Der Autor schreibt: "Auch die politischen Forderungen der Apothekerschaft spielen am Tag der Apotheke immer wieder eine wichtige Rolle - schließlich ist die Stabilität der Apotheken unmittelbar an Rahmenbedingungen geknüpft, die von der Bundesregierung und vom Gesetzgeber vorgegeben werden."
Der "Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen" berichtete in der Mai-Ausgabe (2025) der "VdK Zeitung" über den Tag der Apotheke. Der Verband setzt sich für den Erhalt der Apotheken – besonders im ländlichen Raum – ein: "Gerade für ältere und kranke Menschen sind Ansprechpartner vor Ort wichtig. Viele Betroffene sind nicht in der Lage, ihre Medikamente im Internet zu bestellen und wünschen sich eine persönliche Beratung. Online-Apotheken können dies nicht leisten“, so der Landesvorsitzende Friedrich Stubbe in der Verbandszeitung.
Seit 1998 ruft die ABDA am 7. Juni zum Tag der Apotheke auf. Damit soll den Angaben zufolge auf den Stellenwert der Apotheken und deren Leistungen und Kompetenzen hingewiesen werden.