Rüdinger und Oelze beim Apothekengipfel: Das Fixum muss angepasst werden

Die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Anke Rüdinger, und der Vorsitzende des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Markus Oelze, haben am Mittwochabend (19. November 2025) mit der Politik über die Apothekenreform diskutiert. Die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Simone Borchardt, hatte zusammen mit dem Verband zum "Apothekengipfel" nach Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern) eingeladen.

Vor mehr als 250 Apothekerinnen und Apotheker, PTAs sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Apotheken wurde vor allem über die Anpassung des Fixums diskutiert. Borchardt machte darauf aufmerksam, dass dies im Koalitionsvertrag stehe und ausverhandelt sei. Rüdinger nahm diese Vorlage gerne auf: "Das Fixum ist ausverhandelt. Dann könnten wir das ganz schnell umsetzen, denn dazu braucht es kein Gesetz, das könnte sofort per Verordnung geschehen." Rüdinger sprach sich auch gegen eine reine PTA-Vertretung aus. Damit "rütteln sie wieder an den ordnungsrechtlichen Grundprinzipien des Apothekensystems", sagte sie. Neue Leistungen für die Apotheken seien im Entwurf vorgesehen, aber schon heute ließen sich nicht alle Leistungen erbringen, wenn kein Approbierter vor Ort sei.

Oelze zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung und forderte die Politik zum Handeln auf. "Es war ein sehr guter Austausch und ich bin auch über die Art der Kommunikation sehr dankbar", sagte Oelze nach der Diskussion gegenüber dem ABDA-Newsroom. "Unter dem Strich zählen aber nur Ergebnisse und das ist für uns kurzfristig die Erhöhung des Fixums auf 9,50 Euro in der Arzneimittelpreisverordnung. Jeden Tag schließen Apotheken in Deutschland. Wir haben keine Zeit mehr zu warten. Zukünftig braucht es eine verlässliche Dynamisierung des Fixums im Rahmen einer tragfähigen, verbindlichen, klar geregelten Verhandlungslösung."

Konkrete Zusagen konnte Borchardt nicht machen, erklärte aber nach der Veranstaltung in einer Pressemitteilung: "Die enorme Beteiligung zeigt, wie ernst die Lage vieler Apotheken ist und wie groß der Gesprächsbedarf. Die wohnortnahe Versorgung ist ein Fundament unseres Gesundheitssystems. Wenn Apotheken schließen, verlieren ganze Regionen an Sicherheit. Unser Ziel ist es, gemeinsam starke Lösungen zu entwickeln, die den Apotheken eine verlässliche Perspektive geben."

Zwischenzeitlich per Video zugeschaltet war der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium (BMG) Tino Sorge. Nach Angaben der "Pharmazeutischen Zeitung" (20. November 2025) versprach er, dass die Regierung die Honorarfrage "zufriedenstellend lösen" werde.

Der Apothekengipfel erzeugte auch ein großes Medienecho in Mecklenburg-Vorpommern. Landessozialministerin Stefanie Drese (SPD) sagte dem "NDR Nordmagazin" (19. November 2025), dass Krisenvorsorge zu den Aufgaben der Apotheken gehöre: "Deswegen unterstützen wir die Apotheker darin, dass die Honorierung dem natürlich auch angepasst sein muss." Außerdem rief Drese die Kundinnen und Kunden auf, "Apotheken vor Ort zu unterstützen, indem wir dann nicht in Versandapotheken bestellen".

Mit Apothekerinnen und Apothekern, PTAs sowie Mitarbeitenden aus Vor-Ort-Apotheken war die Veranstaltung sehr gut besucht.


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