Preis im RND-Interview: Ausländischen Versandapotheken das Handwerk legen

Im heutigen Interview (18. August 2025) mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) erklärt ABDA-Präsident Thomas Preis, warum die Apothekerschaft weiterhin gegen den Versandhandel mit rezeptpflichtigen Medikamenten kämpft. "Arzneimittel sind keine herkömmlichen Konsumgüter. Sie haben Risiken und Nebenwirkungen und brauchen dazu eine persönliche Beratung. Nicht ohne Grund ist in 19 Ländern in der EU der Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln nicht erlaubt. Ein flächendeckendes Apothekennetz gehört zur Daseinsvorsorge", sagt Preis. Versandapotheken würden meist im Ausland sitzen und könnten nicht sofort Medikamente zur Verfügung stellen, sie machten keine Nacht- und Notdienste, stellten keine Rezepturen her und sie dürften zahlreiche Medikamente gar nicht verschicken.

Preis fordert die Bundesregierung auf, gegen die von ausländischen Versandapotheken gewährten Rabatte bei rezeptpflichtigen Medikamenten vorzugehen: "Das ist ein klarer Gesetzesbruch. Hier muss der Staat eingreifen und dieses Verhalten bestrafen und unterbinden. Wer sich nicht an die Spielregeln hält, darf nicht mehr für die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland tätig sein." Der ABDA-Präsident erklärt zudem: "Die Preisbindung darf nicht durch Boni oder Rabatte ausgehebelt werden, sonst kommen wir in einen ruinösen Preiswettbewerb. Sie schützt die Versorgung und damit Patientinnen und Patienten. Stellen Sie sich vor, bei Lieferengpässen würden plötzlich Wucherpreise verlangt." In der Frage einer Untersagung des Versandhandels mit Medikamenten dürfe es keine "Denkverbote" geben, fügte er hinzu. Zudem macht er sich im RND-Interview für eine Honorarerhöhung sowie Früherkennungs- und Impfleistungen in Apotheken stark.

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