Nachgehakt im Lunapharm-Fall

Die rbb-Sendung „Brandenburg aktuell“ hat sich am vergangenen Freitag mit den politischen und juristischen Konsequenzen aus dem Lunapharm-Fall beschäftigt. Als Experte wurde der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker, Professor Dr. Martin Schulz, befragt. Er hatte im Sommer 2018 als Mitglied einer Taskforce die Ergebnisse für mögliche Konsequenzen aus dem Arzneimittelskandal präsentiert. Unter anderem befürworteten die Experten damals die Streichung der Importquote und ein Verbot des Parallelvertriebs. Die Taskforce war von der damaligen brandenburgischen Gesundheitsministerin Diana Golze eingesetzt worden. Die Politikerin der Linkspartei erhoffte sich davon eine Aufklärung sämtlicher Vorwürfe rund um den Import von Krebsmedikamenten aus Griechenland. Doch das Land Brandenburg sei mit der Idee, dass weniger Medikamente aus dem Ausland importiert werden, gescheitert, so das Fazit der rbb-Reporterin. Dafür habe sich im Bund schließlich keine Mehrheit gefunden. Der AMK-Vorsitzende Professor Dr. Martin Schulz machte klar, dass eine Abschaffung der Importquote wünschenswert gewesen wäre: „Grundsätzlich muss man sagen, je komplexer die Transportwege werden, je unklarer es ist, wo die Medikamente hergekommen sind, desto schwieriger wird es nachzuvollziehen, wo die Arzneimittel herkamen. Das haben wir im Fall in Brandenburg ja nun gesehen.“  Brandenburgs Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij (Linke) machte in dem TV-Beitrag deutlich, dass sie die Zuständigkeiten in ihrem Haus angepasst hat. „Wir haben die Medikamenten- und Apothekenaufsicht von den Medizinprodukten geteilt“, so die Ministerin. Damit habe man für klare Wege zwischen Ministerium und Aufsichtsbehörde gesorgt.

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