Medien: Unterstützung für Apotheken vor Ort
Nach einem kritischen Kommentar in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" über die Apotheken vor Ort loben andere Medien die Arbeit der Apothekenteams.
"So hilft man den Apotheken nicht" überschreibt Elisabeth Dostert ihrem Kommentar (4. November 2025) in der "Süddeutschen Zeitung". "Die Relevanz einer Apotheke vor Ort erschließt sich ganz leicht an einem Wochenende im Winter", meint sie. Wenn im Kindergarten Erkältungen und Grippe grassierten, das Kind Fieber habe, aber der Fiebersaft leer sei, sei es gut, dass Apotheken da seien, auch im Notdienst und am Wochenende. Online-Apotheken müssten keinen Notdienst verrichten.
Zum Honorar stellt Dostert fest: "Das Fixum soll die Betriebskosten der Apotheke decken. Es wurde mehr als zwei Jahrzehnte nicht erhöht. Es ist ein Konstruktionsfehler in der Arzneimittelpreisverordnung, dass es fix ist und keine dynamische Komponente enthält, zum Beispiel in Höhe der Inflationsrate." Dostert weiter: "Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) muss sich erst einmal Gedanken darüber machen, welche Apothekendichte nötig ist und wie lang der Weg zu einer Apotheke höchstens sein darf“, so Dostert. "Oder wer den Notdienst erledigen kann, wenn keine Apotheke mehr da ist."
Ein weiterer Fürsprecher der Apotheken vor Ort ist Professor Dr. Jochen Werner. Der ehemalige Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Essen engagiert sich seit Jahren für die Digitalisierung des Gesundheitswesens und ist auch in den Sozialen Medien aktiv. Allein bei Instagram folgen ihm unter "doc_jochen" über 11.000 Menschen.
Im "Top Magazin Ruhr" (Ausgabe 03/25) appelliert Werner an die Politik, die Apotheken nicht sterben zu lassen. Die Apotheker würden die Familiengeschichten kennen, um chronische Erkrankungen wissen, die örtlichen Dialekte sprechen und die Gesichter der Kunden wiedererkennen. "Kurz: Sie sind da, wo viele andere längst abgebaut wurden", schreibt er in einem Gastbeitrag. Dabei werde der Wert der Apotheke meist erst dann erkannt, wenn sie nicht mehr da sei. "Dann wundert man sich, dass es plötzlich keine Beratung mehr zu all den vermeintlich kleineren Gesundheitsproblemen gibt."
Werner deutlich: "Lasst uns die Apotheken nicht erst vermissen, wenn sie verschwunden sind. Lasst uns ihre Leistung sehen und wertschätzen. Lasst uns fordern, dass Beratung nicht nur geleistet, sondern auch bezahlt wird." Ohne Apotheken gebe es keine flächendeckende Versorgung und damit keine Sicherheit vor Ort, schreibt Werner.