Kammer Schleswig-Holstein im Einsatz für ein höheres Fixum

Dr. Kai Christiansen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, und Sebastian Schmidt, CDU-Bundestagsabgeordneter aus Schleswig-Holstein und Mitglied des Gesundheitsausschusses, trafen sich am vergangenen Dienstag zu einem ausführlichen Gespräch zur geplanten Apothekenreform. Im Mittelpunkt standen die im Koalitionsvertrag zugesagte, aber weiterhin ausstehende Erhöhung des Apothekenpackungsfixums, die mit der Reform geplante Verhandlungslösung sowie die Risiken der geplanten PTA-Vertretungsregelung für die Zukunft des Apothekerberufs.

Dr. Christiansen wies auf die aktuelle und anhaltende schwierige Lage hin: „In Schleswig-Holstein haben in den vergangenen zehn Jahren 128 Apotheken geschlossen, davon allein 15 seit dem Bruch der Ampelkoalition. Dadurch verlängern sich vor allem auf dem Land die Wege zur nächstgelegenen Notdienstapotheke, zum Teil um mehr als 12 Kilometer." Daher ist die im Koalitionsvertrag zugesagte Anpassung des Apothekenhonorars auf ein Packungsfixum von 9,50 Euro „nicht nur ökonomisch nötig, sondern gesundheitspolitisch zwingend“.

„In der CDU/CSU herrscht Einigkeit darüber, dass die im Koalitionsvertrag angekündigte Stärkung der Apotheken kommen muss. Die Sicherheit der flächendeckenden Arzneimittelversorgung ist nur mit einer stabilen wirtschaftlichen Grundlage umsetzbar. Zur Wahrheit gehört momentan aber auch, dass jede finanzielle Maßnahme in dieser Koalition Räume für weitere, aus unserer Sicht weniger relevante Ausgaben mit sich bringt“, antwortete Schmidt. Darüber hinaus stehe die CDU an der Seite der Apotheken und bekennt sich zur "Arzneimittelversorgung durch die Vor-Ort-Apotheken“.

Ein weiterer Themenschwerpunkt des Gesprächs zur Apothekenreform umfasst die vom Bundesgesundheitsministerium vorgesehene Verhandlungslösung zwischen Apotheken und GKV. Christiansen kritisierte diese als „viel zu unbestimmt und ohne jede belastbare Grundlage“. Sie drohe die strukturelle Unterfinanzierung der Vor-Ort-Apotheken eher zu zementieren als zu lösen. Zudem sei die geplante PTA-Vertretungsregelung „die Abschaffung des Apothekerberufes durch die Hintertür“.  Wer Arzneimittelversorgung sichern will, darf die Berufsidentität des Apothekers nicht aushöhlen“, warnte Christiansen.

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