Impfstoffe werden knapp

Mehrere Medien berichten heute über Lieferengpässe für Impfstoffe. Das RedaktionsNetzwerk Deutschland legt den Schwerpunkt in der Berichterstattung auf die Knappheit eines speziellen Masernimpfstoffs. Nach Angaben eines Sprechers des Bundesgesundheitsministeriums gegenüber dem RND handelt es sich um ein Kombinationspräparat gegen Mumps, Masern, Röteln und Varizellen. „Lieferengpässe bei Arzneimitteln sind leider kein neues Problem. Aber das Problem scheint zu wachsen“, sagte ABDA-Pressesprecher Reiner Kern dem RND. Eine Umfrage der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker habe vor einiger Zeit gezeigt, dass neun von zehn Apotheken in den vorangegangenen drei Monaten Lieferengpässe erlebt hätten, so Kern. Nicht jeder Lieferengpass gefährde gleich die Versorgung der Patienten. „Aber wenn versorgungsrelevante Arzneimittel fehlen, zum Beispiel für die Krebstherapie, dann kann das im Einzelfall schon ernste gesundheitliche Folgen für Patienten haben“, warnte Kern. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" schreibt, dass in Köln und Umgebung niemand gegen Gürtelrose geimpft werden kann. "Der Impfstoff Shingrix ist im Moment nicht lieferbar. Ende Juli sollen wieder Großpackungen zur Verfügung stehen. Frühestens zum Jahresende läuft die Versorgung wohl wieder reibungslos", sagte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, der Zeitung. Auch anderen Arzneimittel seien betroffen: "Es fehlen beispielsweise Stoffe gegen Tollwut und zur HPV-Impfung." Auch die Regionalausgabe der BILD für das Ruhgebiet befasst sich mit dem Thema. Nicht lieferbar seien Antibiotika und ganz alltägliche Schmerzmittel, heißt es dort. Verbands-Chef Thomas Preis erkärte: "Viele Medikamente werden nicht mehr in Deutschland oder Europa hergestellt, sondern in Fernost. Dort auch nur von wenigen Herstellern. Wenn nur bei ienem die Produktion oder die Lieferung gestört wird, hat das sofort Auswirkungen auf uns."

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