BGH-Urteil: Großes Medienecho

Das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zu Rx-Boni von EU-Versendern hat in den Medien hohe Wellen geschlagen. "Rüttelt ein BGH-Urteil an der Preisbindung für Medikamente?" heißt es in der Überschrift einer Agenturmeldung der dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten (17. Juli 2025). Darin wird ABDA-Präsident Thomas Preis zitiert: "Arzneimittel sind keine schlichte Handelsware, sie sind höchst beratungsbedürftige Produkte mit umfangreichen Risikoprofilen - Rabatte und Boni gehören nicht in die Arzneimittel- und Gesundheitsversorgung. "

Auch die Nachrichtenagentur AFP (17. Juli 2025) gab eine Meldung zum Urteil in den Ticker. "In einer ersten Stellungnahme zur vorläufigen Urteilsbegründung bedauerte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) das Urteil. Der Verband gehe aber davon aus, dass die heutige sozialrechtliche Preisbindung auch für Versandapotheken im EU-Ausland Bestand habe", meldete AFP unter Berücksichtigung einer ABDA-Pressemitteilung vom 17. Juli 2025.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (17. Juli 2025) zitierte ABDA-Präsident Thomas Preis in einem Beitrag mit folgenden Worten: "Vorbehaltlich der Prüfung der schriftlichen Entscheidungsgründe gehen wir aber davon aus, dass es bei der durch das Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz eingeführten sozialrechtlichen Preisbindung bleibt".  Auch der "stern" (17. Juli 2025) berichtete über die Reaktion des ABDA-Präsidenten: "Sollte die Preisbindung bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln in Zweifel gezogen werden, wäre die Politik gefordert, schnellstmöglich Lösungen mit uns zu erarbeiten", wird Thomas Preis zitiert.

Auch die "Süddeutsche Zeitung", das "Handelsblatt", die "Rheinische Post", die "tz", der "Spiegel" oder "heute.de", "Deutschlandfunk" und "tagesschau.de" meldeten den Urteilsspruch des BGH. Sogar die "Neue Zürcher Zeitung" aus der Schweiz informierte ihre Leserinnen und Leser.

"tagesschau.de" berichtete bereits einen Tag vor dem BGH-Urteil (16. Juli 2025) über mögliche Auswirkungen. Bei nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten erziele der Versandhandel bereits heute einen Marktanteil von deutlich mehr als 20 Prozent, schreibt der Autor. ABDA-Präsident Thomas Preis sagte der Redaktion: "Das setzt den Apotheken erheblich zu." Sollte die Preisbindung aufgeweicht werden, dann könnte die Bedrohung für die Vor-Ort-Apotheken "noch viel, viel größer werden". 

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