Wenn Medikamente knapp werden

Um Lieferengpässe bei Medikamenten ging es am Montagabend in den "Zeitfragen" von Deutschlandfunk Kultur. Zu Wort kam die erste Stellvertretende Vorsitzende des Berliner Apotheker-Vereins (BAV), Anke Rüdinger. Seit 18 Jahren leitet Rüdinger eine Apotheke in Berlin-Lichtenberg und wurde dort von den Reportern befragt. Rüdinger zeigte den Journalisten in ihrer Offizin die Rezepte, die momentan nicht beliefert werden können. Eine Stunde pro Tag ist die Apothekerin mit ihren Kollegen beschäftigt, um bei Lieferengpässen Alternativen zu suchen. Rüdinger sagt dazu: "Also in der Regel ist es so, dass wir das erst von einem auf den anderen Tag erst erfahren, wenn wir nämlich das Mittel beim Großhandel bestellen wollen und es halt nicht da ist." Die Autoren gingen darauf ein, dass die Arzneiproduktion globalisiert ist. Überall auf der Welt werden Werke geschlossen und eröffnet. Rüdinger hat dazu eine Meinung: "Ich meine, das Arzneimittel ist auch keine normale Ware, sondern eine Ware besonderer Art und da müssen auch andere Regeln gelten und ich denke auch, da ist jetzt wirklich auch die Regierung jetzt gefordert, dort Maßnahmen zu ergreifen, um zum einen die Wirkstoffproduktion wieder nach Deutschland zu holen, aber auch die Pharmazeutische Industrie zu verpflichten, einen gewissen Vorrat anzulegen." Die Autoren erwähnen auch die 41. Referenzapotheken-Umfrage der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) vom vergangenen Sommer. Die Umfrage über Arzneimittelengpässe unter mehr als 800 öffentlichen und 50 Klinik- Apotheken hatte ergeben, dass viele den gestiegenen Beschaffungsaufwand und die Verunsicherung der Patienten bis hin zum Therapieabbruch beklagen.


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