Selbstmedikation im Fokus

Um Selbstmedikation und Arzneimittelmissbrauch ist es auf dem OTC-Gipfel in Düsseldorf gegangen. Einen Vortrag hielt Dr. André Said (Geschäftsstellenleiter Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker). Said berichtete, dass zehn bis zwölf Prozent der in der Selbstmedikation abgegebenen Packungen Wirkstoffe enthalten, bei denen ein Missbrauchspotential bekannt ist. Zu den Arzneimittelgruppen mit einem Missbrauchs- aber ohne einem Abhängigkeitspotential gehörten zum Beispiel Schilddrüsen- und Wachstumshormone. Said nannte aktuelle Zahlen der AMK in Bezug auf der Erfassung von Missbrauchsfällen. Demnach habe man 97 Verdachtsfälle zu Missbrauch oder Fehlgebrauch bei OTC-Präparaten aus Apotheken zwischen 2013 und 2017 erhalten. Die meisten davon würden Antitussiva (Unterdrückung Hustenreiz) betreffen. Der AMK-Geschäftsstellenleiter stellte in seinem Vortrag die suchtpräventive Verantwortung der Apotheker heraus. In der Selbstmediaktion mit apothekenpflichtigen Arzneimitteln würden die Kolleginnen und Kollegen die einzige Sicherungsfunktion darstellen. Für die Apotheker gehöre dazu ein offenes und verständnisvolles Ansprechen der Patienten sowie die sachliche Mitteilung der Vermutung eines kritischen Arzneimittelkonsums. Der OTC-Gipfel ist eine Initiative des Apothekerverbandes Nordrhein e.V. zum Stellenwert der Selbstmedikation im Gesundheitswesen. Seit 2013 werden auf dieser bundesweit einzigen Kongresstagesveranstaltung zu diesem Thema richtungsweisende Analysen präsentiert, praxisorientierte Impulse gegeben und Zukunftschancen für die öffentlichen Apotheken im Bereich Selbstmedikation aufgezeigt.

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