Podiumsdiskussion zum Gesundheitssystem

In der Stadthalle von Kirchheim/Teck haben Experten am Mittwochabend (26.07.) über die Frage diskutiert, ob das Gesundheitssystem auch künftig eine hohe Qualität erbringen kann. Unter dem Titel „Bezahlbar und gut?! Unser Gesundheitssystem auf dem Prüfstand“ hatten der baden-württembergische CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Hennrich und die Mittelstandsvereinigung der CDU mehrere Fachleute eingeladen. Darunter waren unter anderem der Chef des deutschen und des baden-württembergischen Apothekerverbandes, Fritz Becker, und der Vorstandssprecher der AOK Baden-Württemberg, Dr. Christopher Hermann. Der Podiumsdiskussion ging ein Impulsvortrag von Josef Hecken, dem Vorsitzenden des Gemeinsamen Bundesausschusses voraus. Hecken stellte dem Gesundheitssystem unter dem Strich ein gutes Zeugnis aus. DAV- und LAV-Präsident Fritz Becker ergriff in der Diskussion beim Thema Lieferengpässe das Wort und bezog sich dabei auf eine aktuelle Studie der Arzneimittelkommission. Diese habe gezeigt, dass es zwar Lieferengpässe bei einzelnen Medikamenten wie Antibiotika geben könne, so Becker. Von Versorgungsengpässen könne aber nicht die Rede sein. Auch zu den Auswirkungen des EuGH-Urteils äußerte sich der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes. Der Europäische Gerichtshof hatte im vergangenen Herbst die Preisbindung für verschreibungspflichtige Medikamente gekippt. Becker machte deutlich, dass die Gleichpreisigkeit aktuell nicht gegeben sei und über ein Versandverbot für verordnete Arzneimittel so schnell wie möglich wieder hergestellt werde müsse. Auch zum Wohl der Patienten. In der Diskussionsrunde wurde außerdem über die Digitalisierung des Gesundheitswesens gesprochen. Becker erinnerte daran, dass es in Baden-Württemberg bald digitale Rezeptsammelstellen von Apotheken geben werde, um die Arzneimittelversorgung auf dem Land zu verbessern.

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