Notfallkontrazeptiva: Apotheker bekommen Unterstützung

Die Deutsche Gesellschaft für psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe hat die Apotheker gegen Vorwürfe des Berufsverbandes der Frauenärzte (bvf) in Schutz genommen. Der bvf hatte die Qualität der Beratung in den Apotheken angezweifelt. Die Vizepräsidentin der DGPFG, Dr. Claudia Schumann, setzt in einer Pressemitteilung dagegen: „Statt Diskriminierung und Abwertung geht es mehr denn je um eine kluge Kooperation für Beratung mit dem Ziel, Frauen ebenso wie Männer zu guten Entscheidungen zu befähigen. Beratung ist angesagt – nicht Bevormundung.“

Es sei gut, "dass Mädchen und Frauen sich jetzt unkompliziert und vor allem zeitnah die Pille danach besorgen können“, betont Dr. Claudia Schumann. Gerade nach der Rezeptfreigabe stünden die Frauenärzte noch mehr in der Pflicht für die präventive Beratung, damit Paare schnell handeln könnten, wenn die Verhütung vergessen worden oder das Kondom gerissen sei. Erst in zweiter Instanz würden die Apotheker zum Zuge kommen, die sich nach der Aufgabe nicht gedrängt, sie aber mit großem Engagement übernommen hätten, so die DGPFG-Vizepräsidentin. Es entbehre jeder sachlichen Grundlage, dieser Berufsgruppe zumindest unterschwellig eine Schuld daran zuzuschreiben, dass weiterhin viele Frauen einen Abbruch vornehmen lassen. Schuman stellte klar: "Die Betroffenen sollten sich auf die Zusammenarbeit der Heilberufe verlassen können."

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