Missbrauch verhindern

Der Präsident der Bundesapothekerkammer, Dr. Andreas Kiefer, erklärt in der „Neuen Apotheken Illustrierte (1. Juni)“, wie Apotheker helfen können, den Missbrauch von Arzneimitteln bei Patienten zu beenden. „Am wichtigsten ist es, dass Patient und Apotheker miteinander reden. Nur in einem vertrauensvollen Miteinander wird sich ein Patient soweit öffnen, von einer Fehlanwendung zu reden. Dann können gemeinsam Lösungen gesucht werden“, sagte Kiefer. Apotheker seien gesetzlich verpflichtet, jedem erkennbaren Missbrauch von Arzneimitteln entgegenzuwirken und gegebenenfalls die Abgabe zu verweigern. Nach Angaben von Kiefer sind es in erster Linie verschreibungspflichtige Schlaf- und Beruhigungsmittel, die abhängig machen können. Bundesweit seien gut eine Million Menschen von ihnen abhängig. Auch rezeptfreie Arzneimittel wie Schmerzmittel, Abführmittel oder Nasensprays könnten missbräuchlich angewendet werden.  Seit Jahren kämpfen die USA gegen die wachsende Opioidabhängigkeit in der Bevölkerung. Kiefer erklärt: „Medikamente, die mit Morphin verwandt sind, heißen wissenschaftlich Opioide. Sie wirken sehr gut gegen Schmerzen und machen bei langfristiger Einnahme aber abhängig. Die Patienten brauchten also immer mehr Schmerzmittel, um ihre Sucht zu befriedigen.“ Damit Patienten in Deutschland nicht in eine ähnliche Situation kommen, fordert Kiefer: „In Deutschland nimmt die Zahl der Opioid-Verordnungen seit Jahren zu. Das sehen wir mit Sorge. Damit hierzulande keine ähnliche Epidemie entsteht, ist es wichtig, dass das Werbeverbot für verschreibungspflichtige Medikamente erhalten bleibt.“

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