Klare Worte

Im Mittelpunkt der ABDA-Mitgliederversammlung in Berlin stand die Bewertung der aktuellen politischen Lage und die strategische Ausrichtung der Berufspolitik für die kommende Legislaturperiode. Unter großer Zustimmung der Delegierten rief ABDA-Präsident Friedemann Schmidt zur Geschlossenheit im Berufsstand auf. Man dürfe sich nicht auseinanderdividieren lassen, sagte Schmidt im Hinblick auf das vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragte Gutachten zur Apothekervergütung, aus dem in den vergangenen Tagen immer wieder unautorisierte Details an die Öffentlichkeit gelangt sind. Auf Honorarkürzungs- oder Umverteilungsdebatten werde man sich nicht einlassen. Der ABDA-Präsident forderte von den Parteien im Bundestag in der nächsten Legislaturperiode einen verlässlichen ordnungspolitischen Rahmen für die Arzneimittelversorgung, zu dem der Erhalt einheitlicher Abgabepreise durch ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten (Rx-Versandverbot) gehöre.

Einen Ausblick auf das kommende Jahr gab auch ABDA-Pressesprecher Dr. Reiner Kern, der die zukünftige Kampagnenarbeit vorstellte. Kern kündigte an, dass die Imagearbeit und die politische Kampagnenarbeit in einem neuen Look unter einem einheitlichen Claim integriert werden. Der Claim heißt: „Einfach unverzichtbar“. Der Kampagnenansatz müsse wegen der unklaren politischen Lage flexibel bleiben, erklärte Kern den Mitgliedern. Durch den neuen, universell einsetzbaren Slogan werde sichergestellt, dass man im kommenden Jahr die Möglichkeit zur punktgenauen Aussteuerung von Themen habe. Die erste Kampagnenwelle mit vier Motiven soll im Frühjahr starten und bis zum Sommer dauern. Sie soll außerdem ein Paket zur Nachwuchswerbung für die Apotheken vor Ort beinhalten.

Emotional wurde es auf der ABDA-Mitgliederversammlung, als der Apotheker Hermann Stefan Keller unter standing ovations  in den Ruhestand verabschiedet wurde. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt lobte den Einsatz von Keller für den Berufsstand in den vergangenen 44 Jahren. Nach dem Studium der Pharmazie hatte er in den 70er Jahren die elterliche Apotheke übernommen. Keller war Vorsitzender des Deutschen Apotheker-Vereins, Vorsitzender des Apothekerverbands Rheinland-Pfalz und im Gesamtvorstand der ABDA tätig. Keller war zuletzt Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank), hat sich aber nun aus den berufsständischen Funktionen zurückgezogen.

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