Experten nach ARD-Themenabend gefragt

Bei einem Themenabend in der ARD (17.05.) ging es um gefälschte Medikamente. Die Autoren kritisierten, dass viele Medikamente angeblich nicht mehr sicher seien, weil sie von einer internationalen Mafia kopiert und gepanscht würden. Zur besten Sendezeit ging es um 20:15 Uhr mit  einem Wirtschaftsthriller los, dann erläuterte eine Dokumentation weitere Zusammenhänge. Bei dem Letzteren wies der Vorsitzende der Arzneimittelkommission, Professor Dr. Martin Schulz darauf hin, dass rund 80 Prozent der Wirkstoffe in Indien und China produziert würden. Die Vertriebskette sei aufgeweicht, unübersichtlich und intransparent. Die lückenlose Kontrolle sei nicht so, wie sie wohl sein sollte, sagte Schulz. Neben dem Thriller und der Dokumentation gab es Radiobeiträge und ein Buch. Davor hatten die ARD tagelang für ihren Themenabend in den Medien geworben, lud zu Previews und anschließenden Podiumsdiskussionen ein. Gefragt war dabei auch die Fachkompetenz der Apotheker. Zwei Tage vor der Ausstrahlung hatte der Bayerische Rundfunk beispielsweise ins Münchner ARRI-Kino geladen. Auf dem Podium saß der stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Apothekerverbandes Josef Kammermeier. „Wir Apotheker in Deutschland stehen mit unserer beruflichen und politischen DNA für Arzneimittelsicherheit“, sagte Kammermeier. In der Nachberichterstattung zum Themenabend war vor allem Dr. André Said, der Leiter der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker, ein gefragter Experte. Im Radiosender „Bayern 1“ stellte Said klar, dass Medikamente aus der Apotheke bezogen werden sollen: „Insofern sich die Patienten daran halten, die Medikamente aus der legalen Vertriebskette zu beziehen, dann kann man davon ausgehen, dass sie auf der sicheren Seite sind. Wir sehen Arzneimittelbezug aus dem Internet als das Haupteinfallstor für Arzneimittelfälschungen nach Deutschland.“ Said beantwortete außerdem Leser-Fragen im Rahmen einer Telefonaktion der BILD-Zeitung, denn nach dem ARD-Themenabend war der ein oder andere Patient verunsichert.

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