Empfehlungen zum Medikationsplan

Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Apotheker (AMK), Professor Dr. Martin Schulz, hat einen Implusvortrag über den bundeseinheitlichen Medikationsplan gehalten. Schulz war am Donnerstag auf dem "5. Deutschen Kongress für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie" der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) in Berlin zu Gast. Seit Oktober 2016 hat jeder Versicherte, der drei oder mehr Arzneimittel nehmen muss, Anspruch auf einen bundeseinheitlichen Medikationsplan (BMP) durch einen Arzt. Momenten gibt es ihn in Papierform, künftig soll er aber auch auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert werden. Schulz ging in seinem Vortrag zunächst auf die Forschungsprojekte ein, in denen der bundeseinheitliche  Medikationsplan wissenschaftlich untersucht wurde. Neben dem ABDA-Projekt PRIMA in Sachsen und Thüringen und dem Projekt „Medikationsplan Erfurt“, gibt es mit dem MetropolMediplan 2016 in Nürnberg-Fürth eine weitere Testregion. Der AMK-Vorsitzende schloss den Vortrag dann mit abgeleiteten Empfehlungen aus den drei Modellprojekten ab. So müssten Prozesse, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten von Ärzte-und Apothekerschaft bzgl. der Ersterstellung und Fortschreibung des bundeseinheitlichen Medikationsplans klar geregelt werden, so Schulz. Eine Integration des BMP in eine elektronische Patientenakte sei zur lückenlosen Dokumentation essentiell. Im zukünftigen elektronischen bundeseinheitlichen Medikationsplan sollten auch Therapie-und AMTS-relevante Diagnosen sowie die Historie über unerwünschte Arzneimittelwirkungen hinterlegbar sein. Ebenfalls am Donnerstag zu Gast war ABDA-Vorstandsmitglied Stefan Fink, der das Medikationsmanagement der Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen (ARMIN) aus Sicht der Apotheker vorstellte und anschließend in einer Podiumsdiskussion Rede und Antwort stand. Dr. Nina Griese-Mammen (ABDA-Abteilungsleiterin Wissenschaftliche Evaluation) wird am Freitag unter anderem eine Veranstaltung zum Thema „Interprofessionelle Zusammenarbeit beim Interaktionsmanagement“ moderieren. 

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