Apothekerberuf weiterentwickeln

Newsroom: Herr Dr. Müller, mit gerade einmal 32 Jahren sind Sie das mit Abstand jüngste Mitglied im Geschäftsführenden BAK-Vorstand. In dem Alter genießen viele Menschen ihre Freizeit. Warum tun Sie sich das an?

Dr. Hannes Müller: "Natürlich macht Berufspolitik nicht immer Spaß und man streitet auch manchmal um den richtigen Weg. Aber bei mir überwiegt ganz klar die Freude am aktiven Gestalten der Zukunft des Apothekerberufs. Durch die neuen Medien haben viele Menschen die Möglichkeit ihre Meinung zu äußern. Das finde ich gut und wichtig. Dennoch habe ich das Gefühl, dass dabei der Fokus häufig auf destruktive Kritik gelegt wird. Ich möchte gerne mit konstruktiven Vorschlägen den Apothekerberuf weiterentwickeln. Davon profitiere ich beruflich wie auch privat, denn die meiste Zeit des Tages verbringt man schließlich mit der Arbeit und die sollte erfüllend sein und Spaß machen."

Newsroom: Die angestellten Apothekerinnen und Apotheker schauen auf Sie, weil sie diese Berufsgruppe im Geschäftsführenden BAK-Vorstand vertreten. Wie wollen Sie deren Interessen durchsetzen?

Dr. Hannes Müller: "Das oberste Interesse jedes Angestellten ist meiner Meinung nach die Zufriedenheit mit der eigenen Tätigkeit und deren Wertschätzung. Um diese zu steigern, werde ich mich im Vorstand dafür einsetzen, dass wir an innovativen Konzepten arbeiten, die interprofessionelle Zusammenarbeit stärken und die Wahrnehmung der apothekerlichen Kompetenz in der Gesellschaft steigern. Dies ist eng mit einer aktiven Öffentlichkeitsarbeit, für die ich mich einsetzen werde, verknüpft. Ich möchte an dieser Stelle auch alle angestellten Apotheker*innen mit zukunftsweisenden Ideen ermuntern, mit mir Kontakt aufzunehmen, sodass wir gemeinsam das Beste für die Apothekerschaft erreichen können."

Newsroom: Ein Anliegen ist Ihnen der berufliche Nachwuchs. Wie kann die Apotheke den harten Kampf um die Talente für sich entscheiden?

Dr. Hannes Müller: "Es ist wichtig, dass wir stärker nach außen transportieren, wie schön die Arbeit in einer Apotheke ist. Wir sollten die positiven Seiten, wie zum Beispiel die abwechslungsreichen Tätigkeiten oder den vertrauensvollen Patientenkontakt betonen. Die Möglichkeit flexibler Arbeitszeiten ist ebenso für die nachfolgende Generation ein wichtiger Entscheidungsgrund. Das Wichtigste ist eine positive Außendarstellung. Der Mensch neigt leider dazu negative Aspekte zu fokussieren. Hier muss sich jeder selbst hinterfragen: Wann habe ich mich das letzte Mal positiv über den Apothekerberuf geäußert? Oder präsentiere ich uns ausschließlich als notleidenden Berufsstand? Verstehen Sie mich nicht falsch: Wir brauchen verlässliche politische Rahmenbedingungen und dürfen auch aktiv dafür kämpfen! Dies sollte aber konstruktiv erfolgen. So setzen wir auch für junge Apotheker*innen Anreize, sich selbstständig zu machen. Ich möchte alle Apotheker*innen motivieren, ihre Multiplikatorfunktion in den Apotheken zu nutzen: Bieten Sie Praktikums- oder Ausbildungsplätze an. Pharmazie ist leider ein recht unbekannter Studiengang, sodass jede Möglichkeit der Kontaktaufnahme zu jungen Menschen genutzt werden sollte!"

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