Lieferengpässe in Kanada

Das Problem der Lieferengpässe ist längst nicht mehr nur regional oder europäisch. Auch in Kanada bekommen die Patienten die Folgen zu spüren. Nach Angaben von 79 Prozent der kanadischen Apothekerinnen und Apothekern ist die Zahl der Lieferengpässe in den letzten drei bis fünf Jahren deutlich gestiegen. Gleichzeitig sind 74 Prozent der Meinung, dass Rückrufe in der Zeit zugenommen haben, so eine Umfrage, die der kanadische Apothekerverband (CPhA- Canadian Pharmacists Association) unter mehr als 1.700 Approbierten im vergangenen Jahr durchgeführt hat. Knapp ein Viertel der Befragten ist in Apothekenketten beschäftigt, 21 Prozent in unabhängigen öffentlichen Apotheken. Mehr als zwei Drittel gaben an, (mehrmals) täglich Engpässe bewältigen zu müssen. Fast jeder Fünfte gab an, dass Lieferprobleme 10 bis 20 Prozent der Zeit einer durchschnittlichen Schicht beanspruchen. 22 Prozent sagten aus, kein Substitut abgeben zu können, sodass ein neues Rezept ausgestellt werden musste. Barry Power von der CPhA bezeichnet den Umgang mit Lieferengpässen zwar als leidigen Teil des Apothekenalltags. Die gestiegene Zahl und der gestiegene Umfang der letzten Jahre sorgten jedoch bei Patienten für Verwirrung und Besorgnis. Derzeit liegt die Sorge der Branche laut Power insbesondere in den US-Ansätzen zum Import von Arzneimitteln aus Kanada. Die Probleme in der kanadischen Versorgung könnten sich dadurch stark verschärfen. Man sei einfach nicht dafür gerüstet, ein Land mit der zehnfachen Marktgröße mit zu versorgen, so Power. (Text unter Mitwirkung von Christine Herber/GB Ökonomie)

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