Homöopathie in Australien

Die von der australischen Regierung in Auftrag gegebene Studie zur Überprüfung der Apothekenentgeltung und -regulierung hat empfohlen, den Verkauf homöopathischer Produkte in Apotheken, die von der australischen Regierung subventionierte Arzneimittel (PBS) vertreiben, zu unterbinden. Zur Begründung hieß es, dass der fortgeführte Verkauf Patienten den fälschlichen Eindruck gebe, dass die Wirkung und die Überprüfung dieser ähnlich sei wie die herkömmlicher Arzneimittel. Dies könnte Patienten dazu verleiten, sich für ein homöopathisches an Stelle eines herkömmlichen Arzneimittels zu entscheiden, und damit ihre gesundheitliche Lage zu verschlechtern. Nach Meinung des Hauptautors sollten alternative Arzneimittelprodukte in Apotheken generell räumlich getrennt von herkömmlichen angeboten werden, sowie Kunden besser über deren Potenziale und Grenzen, sowie hinsichtlich der wissenschaftlichen Evidenz zu deren Effektivität, aufgeklärt werden. In der offiziellen Stellungnahme der australischen Regierung zur Studie wird die Empfehlung diesbezüglich zur Kenntnis genommen, soll jedoch nicht umgesetzt werden. Es liege allein im Ermessen des jeweiligen Apothekers, ob dieser in seiner Apotheke bei homöopathischen Produkten andere Standards ansetzen möchte als bei herkömmlichen Arzneimitteln. Darüber hinaus sprach sich der australische Gesundheitsminister Greg Hunt dafür aus, dass Privatversicherern, die auch Homöopathie und andere natürliche Therapien in ihren Policen abdecken, die staatliche Unterstützung entzogen werden sollte. Grundsätzlich sollen generell nur wenige der im Bericht vorgeschlagenen Reformvorhaben tatsächlich übernommen werden. Hierzu gehört eine geänderte Finanzierungsregelung von Hochpreisern. Die Studie schlägt eine Obergrenze vor, über diese hinaus sich Apothekerinnen und Apotheker nicht an den Kosten von durch sie vertriebenen Hochpreisern (bspw. durch gebundenes Kapital) beteiligen müssen. Laut Hunt sei das Ziel, Apotheken eine wirtschaftlich nachhaltige Betriebsführung zu erleichtern, damit sie sich besser auf ihre Gemeinwohlpflichten konzentrieren und so zu besseren gesundheitlichen Ergebnissen beitragen könnten. (Christine Herber)



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