E-Rezept ist die Zukunft

Patienten sollten auch beim E-Rezept selbst darüber entscheiden dürfen, in welcher Apotheke es eingelöst wird. ABDA-Telematik-Chef Sören Friedrich hat in einem Interview mit dem IT-Magazin „x.press“ (Ausgabe 19.1.) auf die Möglichkeit der freien Apothekenwahl auch in Zukunft hingewiesen. Viele Player hätten das E-Rezept und seine Lenkung im Blick, quasi als "Rezept-Broker". Das sollte aber nicht so sein. „Ein E-Rezept muss also sehr sicher, diskriminierungsfrei und leicht handhabbar sein“, so Friedrich. Die Apotheker hätten sich mit Ärzten und Zahnärzten vor einem Jahr in einem „Letter of Intent“ geeinigt, nach welchen Grundsätzen sie die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben sollen. Wenn sich die Apotheker federführend um das E-Rezept kümmern, könnten sich die Ärzte stärker auf die E-Patientenakte konzentrieren. Zusammen mit dem E-Medikationsplan ergebe das einen echten Patientennutzen. „Die Apothekerschaft hat im Spätsommer 2018 ein Systemkonzept zur Entwicklung und Einführung eines E-Rezeptes vorgelegt. Das ist zugegebenermaßen eine Übergangslösung, die den Prozess beschleunigen soll und die später in der Telematikinfrastruktur aufgehen muss“, sagte Friedrich. Entscheidend sei es, dass nur Projekte unterstützt werden sollten, die mit dem Systemkonzept konform gehen. Über einen Starttermin für das elektronische Rezept müsse die Politik entscheiden. "Das Gesundheitsministerium ist hier ein ganz wichtiger Taktgeber – ebenso wie der Bundestag als Gesetzgeber“, unterstrich der ABDA-Telematik-Chef. Für die Telematikinfrastruktur müsse die gematik die technischen Standards für das E-Rezept setzen. Auch die Industrie müsse mitspielen und Hard- und Software breitstellen, sagte Friedrich. Sofern und sobald jedoch klare Termine im Gesetzblatt stehen, würden und müssten sich die Apotheker, Ärzte und Krankenkassen gleichermaßen mit voller Kraft in Richtung Digitalisierung bewegen. „Das steht fest“, unterstrich Friedrich. Der Umgang mit Arzneimitteln und Verordnungen sei für die Apothekerschaft schließlich ihre Kernkompetenz.

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