Chancen und Risiken

Die Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Gabriele Regina Overwiening, sieht die Apothekenlandschaft in einer Umbruchphase und fordert die Politik zum Handeln auf. „Wir ringen weiterhin um die Gleichpreisigkeit von Arzneimitteln für deutsche Vor-Ort-Apotheken wie für ausländische Versender und stehen zugleich kurz vor der Etablierung neuer honorierter pharmazeutischer Dienstleistungen. Wir treiben digitale Projekte wie das E-Rezept und den elektronischen Heilberufsausweis voran und erleben zugleich bedingt durch die Lieferengpässe eine Mangelverwaltung sondergleichen sowie den stärksten Apothekenrückgang seit fast einem halben Jahrhundert“, sagte Overwiening in ihrem Lagebericht zur Herbstsitzung der Kammerversammlung in Münster. Bei all diesen Herausforderungen gelte es für die Apothekerschaft, kühlen Kopf zu bewahren und sich auf ihre Stärken zu besinnen: „Wir sind besonders nah am Patienten, und wir gehören bereits zu den Gesundheitsberufen mit der besten IT-Ausstattung. Daher sind wir für die anstehenden Veränderungsprozesse bestens gerüstet – sofern diese in einem gesundheitspolitisch verlässlichen Rahmen erfolgen können.“ Die Kammerpräsidentin mahnte erneut bei der Großen Koalition an, endlich das lange angekündigte Apothekenstärkungsgesetz auf den Weg zu bringen: „Es wird dringend Zeit, dass auch wir Apotheker Jens Spahn nicht nur als Ankündigungs-, sondern als Umsetzungsminister erleben!“ Das von Spahn angekündigte Boni-Verbot müsse ebenso wie das Makelverbot für E-Rezepte und die gesetzgeberische Grundlage für die neuen pharmazeutischen Dienstleistungen im Bundestag beraten und verabschiedet werden.

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