Aktionstag gegen den Schmerz

Der Deutsche Apothekerverband hat sich am bundesweiten „Aktionstag gegen den Schmerz 2018“ beteiligt. Der DAV-Patientenbeauftragte Berend Groeneveld nahm an einer Pressekonferenz in Berlin teil, zu der die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. eingeladen hatte. Nach deren Angaben haben 27 Prozent der Deutschen chronische Rücken- oder Gelenkschmerzen sowie Kopfschmerzen oder Migräne. Ein Schwerpunkt der Pressekonferenz war das Thema der Wechselwirkungen von Medikamenten. 437 Millionen Euro gaben die Deutschen 2017 laut Deutschem Apothekerverband für nicht-verschreibungspflichtige Schmerzmittel aus. Spitzenreiter sind Ibuprofen, Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol und Diclofenac. „Wenn ein Schmerzmittel verordnet wird, besteht immer die Gefahr von Wechselwirkungen mit der individuellen Medikation. Diese abzuklären, bedarf oft der Expertise des Apothekers“, sagte der DAV-Patientenbeauftragte Berend Groeneveld. „Insbesondere wenn die Verordnung vom Facharzt stammt, die sonstigen Verordnungen aber durch den Hausarzt erfolgen, kann hier nur der Apotheker klärend eingreifen, da nicht alle Patienten mit einem Medikationsplan versorgt sind.“ Ähnlich so sieht das auch Professor Dr. med. Hans-Raimund Casser, der im Präsidium der Schmerzgesellschaft vertreten ist: „Schmerzen zu behandeln ist oft schwierig und erfordert Spezialisten, die möglichst berufs- und fächerübergreifend mit anderen Experten zusammenarbeiten. Diese Erkenntnis muss noch viel stärker in den Behandlungsalltag eingebracht werden.“ Casser leitet das DRK Schmerz-Zentrum in Mainz. In der Klinik wird der interdisziplinäre Ansatz schon umgesetzt. Experten verschiedener Fachrichtungen arbeiten zusammen, um die optimale Therapie für den jeweiligen Patienten zu finden. Casser wies in diesem Zusammenhang auf das bundesweit laufende Projekt „Pain 2020“ hin, das mithilfe anonymisierter Patientendaten in einem 3-Jahres-Fenster überprüft, ob die frühzeitige interdisziplinäre Diagnostik und Therapie eine effektive Verbesserung der Lebensqualität zur Folge haben.

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