ARMIN: Server für Medikationspläne zertifiziert und in Betrieb

Ärzte und Apotheker, die sich an der Arzneimittelinitiative ARMIN beteiligen, können ab sofort mit höchster Datensicherheit Informationen austauschen. Seit gestern ist der ARMIN-Medikationsplanserver erfolgreich für das sichere Netz der KVen zertifiziert und in Betrieb genommen worden. Durch die Zertifizierung wird sichergestellt, dass die Anforderungen an Datenschutz und –sicherheit erfüllt werden. Der Server ist nur von den betreuenden Ärzten und Apothekern mit Hilfe eines speziellen Routers (KV-SafeNet*) erreichbar. Über diesen Server können zukünftig ARMIN-Ärzte und -Apotheker die Medikationspläne eingeschriebener Patienten einsehen und stets aktuell halten.

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen, Dr. Klaus Heckemann zeigt sich zufrieden: „Das Herz von ARMIN schlägt. Die Hersteller der Praxisverwaltungssysteme sind auf einem guten Weg, eine zügige Anbindung an den ARMIN-Medikationsplanserver zu ermöglichen. Wir werden alle Prozesse umfangreich testen und mit Erhalt des Datenschutzsiegels das dritte Modul von ARMIN in den Routinebetrieb überführen.“

Die ersten ARMIN-Pilotapotheken sind bereits an das sichere Netz der KVen angebunden. Die Prozesse werden getestet, danach kann der Startschuss für alle anderen eingeschriebenen Apotheken fallen. Nach und nach können dann alle ARMIN-Apotheken auf die elektronischen Medikationspläne ihrer ARMIN-Patienten zugreifen. „Dazu muss der Zugang zum Medikationsplanserver via KVSafeNet* in das bestehende Apothekenverwaltungssystem implementiert werden. Es wird bei der technischen Umsetzung sicher die eine oder andere Frage auftreten. Bei der Klärung dieser Fragen wird der Verband seine Mitglieder nach Möglichkeit tatkräftig unterstützen“, erläutert Thomas Dittrich, Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbandes. „Mit dem Medikationsplanserver wurde ein wichtiger Teil der ARMIN-Infrastruktur aufgebaut. Erstmals im deutschen Gesundheitssystem werden sich Ärzte und Apotheker in einem sicheren IT-System zur medikamentösen Therapie zahlreicher AOK PLUS-Versicherter austauschen können. Für die Arzneimitteltherapiesicherheit der Patienten ist das ein Meilenstein“, ergänzt die Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, Frau Dr. Annette Rommel.

Der Vorsitzende des Thüringer Apothekerverbandes, Stefan Fink, der bereits die Testphase aktiv begleitet, ist begeistert: „ARMIN wird bald für alle erfahrbar. Gemeinsam mit den Apothekensoftwarehäusern arbeiten wir an praxistauglichen Lösungen zum Medikationsmanagement. Erste Basisschulungen planen wir für Ende August.“

Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) freut sich über die Fortschritte des Modellvorhabens. „Das ist ein großer Beitrag dafür, die Arzneimitteltherapiesicherheit für die Patienten in Sachsen und Thüringen zu erhöhen“, erklärte KBV-Vorstand Dipl.-Med. Regina Feldmann.

Die Arzneimittelinitiative ARMIN ist ein gemeinsames Projekt der Ärzte und Apotheker Sachsens und Thüringens sowie der AOK PLUS. Mit dem Modellvorhaben, bei dem Ärzte Wirkstoffe verordnen und die Apotheker die entsprechenden Medikamente ausgeben, soll die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelversorgung erhöht werden. Der Medikationsplan ist Teil des dritten und abschließenden Moduls von ARMIN, dem Medikationsmanagement. Es soll vor allem chronisch kranken Patienten helfen, die mehrere Medikamente einnehmen.

Weitere Informationen finden Sie auf der ARMIN-Internetpräsentation:
www.arzneimittelinitiative.de
Ansprechpartner für Rückfragen:
Katharina Bachmann-Bux, Tel.: 0351 8290-638
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